Dieter (Opa), mit welchem „Auge“ siehst du die Entwicklung von DOK SYSTEME nach der Übergabe an meinen Vater?
Dieter Steuer: Ich bin sehr froh, dass die Firma weiterläuft und mein Lebenswerk fortgeführt wird. Natürlich ein wenig anders, aber erfolgreich. Die Technik entwickelt sich rasch weiter und man muss immer dranbleiben, um nicht abgehängt zu werden.
Jan, du hast das Unternehmen in einer schwierigen Zeit übernommen. Wie hast du diese Krise erlebt und was waren die größten Herausforderungen?
Jan Steuer: Ich hatte am Anfang erst einmal Probleme meinen Platz zu finden. Es war schon eine Herausforderung als junger Ingenieur das Unternehmen an die Marktgegebenheiten anzupassen und wirtschaftlich wieder auf stabile Füße zu stellen. Alleine schon der Umgang mit den Menschen im Unternehmen in der Krise ist etwas, was man natürlich nicht gelernt hat.
Welche Lektionen hast du aus dieser schwierigen Zeit gelernt, die dir heute bei der Unternehmensführung helfen?
Jan Steuer: In jedem Fall habe ich gelernt, vorausschauend zu agieren. Damit meine ich, äußere Krisen in der Wirtschaft frühzeitig wahrzunehmen und abzuschätzen, was das für DOK SYSTEME bedeuten könnte und uns entsprechend darauf vorzubereiten. Bis jetzt hat es gut funktioniert.
Wie hast du das Unternehmen thematisch modernisiert und an den heutigen Markt angepasst?
Jan Steuer: Am Anfang haben wir geschaut, welche Dienstleistungen und Produkte überhaupt Gewinne abwerfen. So haben wir uns zum Beispiel von der Softwareentwicklung und der reinen Verkabelungsplanung verabschiedet. Alles andere hat uns die Zeit vorgegeben. Als IT- und Telekommunikationsberatungsunternehmen mit sehr kurzen Innovationszyklen mussten und müssen wir uns den Marktgegebenheiten immer wieder anpassen. Alles was den Gartner-Hype-Cycle hochkrabbelt, gilt es zu bewerten und abzuwägen.
Was bedeutet es für euch beide, auf 40 Jahre Firmengeschichte zurückzublicken und in diesem Jahr ein Jubiläum zu feiern?
Jan Steuer: Grundsätzlich finde ich es schon bemerkenswert, dass wir es geschafft haben, in dieser schnellen digitalen Welt der IT 40 Jahre zu bestehen. Darauf bin ich stolz. Und ich bin dankbar – dankbar dafür, eine Mannschaft gefunden zu haben, mit der es uns gelingt, mit viel Freude, Herzblut und Know-how durch die Zeit zu reisen und die IT-Veränderungen mitzuerleben.
Dieter Steuer: Für mich bedeutet es nur eines: Zufriedenheit!
Welche Werte haben das Bestehen von DOK SYSTEME über so lange Zeit gesichert und gelten damals wie heute?
Dieter Steuer: Die Tür stand immer bei uns offen. Ob fachliche Herausforderungen oder persönliche Sorgen – wir haben darüber gesprochen und eine Lösung gefunden.
Jan Steuer: Das kann ich nur bekräftigen. Eine wertebasierte Firmenkultur war im Grunde immer schon da. Irgendwann haben wir sie noch einmal gemeinsam mit den Mitarbeitern besprochen und auf neue Füße gestellt – vielleicht etwas modernisiert und das schon Gelebte benannt. Das was uns ausmacht und immer Bestand haben wird, ist das Füreinander einstehen.
Jan, wie motivierst du dich und deine Mannschaft heute?
Jan Steuer: Persönlich schöpfe ich viel Kraft aus dem Sport, in den ich ehrenamtlich viel Zeit investiere. Das gibt mir eine gewisse Balance zwischen den Besonderheiten des Unternehmeralltags und meinem privaten Leben. Ich versuche dabei, mein Wissen als Trainer und ehemaliger Leistungssportler dafür zu nutzen, immer wieder auch Vorbild für meine Kollegen zu sein. Ich glaube aber auch, dass Motivation vor allem intrinsisch entsteht. Mein Ziel ist es, jeden Tag die besten Bedingungen für diese Eigenmotivation zu sichern. Von meinen Mitarbeitern weiß ich, dass sie es sehr schätzen, immer neue IT-Projekte zu machen – mit anderen Menschen, unterschiedlichen Firmen und Organisationsstrukturen. Mich selbst reizen insbesondere Projekte, die man unter dem Motto „Unmögliches möglich machen“ zusammenfassen kann. Zudem ist es die hohe Eigenverantwortung, die unsere Berater haben, bei gleichzeitiger Rückendeckung durch die Geschäftsleitung, die die Motivation aufrechterhält.